O Heilger Geist, kehr bei uns ein
1) O Heil'ger Geist, kehr bei uns ein
und lass uns deine Wohnung sein,
o komm du Herzens Sonne.
Du Himmelslicht, lass deinen Schein
bei uns und in uns kräftig sein
zu steter Freud und Wonne.
Sonne, Wonne, himmlisch Leben
willst du geben, wenn wir beten
zu dir kommen wir getreten.
2) Du Quell, draus alle Weisheit fließt,
die sich in fromme Seelen gießt,
lass deinen Trost uns hören,
dass wir in Glaubenseinigkeit
auch können alle Christenheit
dein wahres Zeugnis lehre.
Höre, lehre, dass wir können
Herz und Sinnen dir ergeben,
dir zum Lob und uns zum Leben.
3) Steh uns stets bei mit deinem Rat
und führ uns selbst auf rechtem Pfad,
die wir den Weg nicht wissen.
Gib uns Beständigkeit,
dass wir getreu dir bleiben
für und für, auch wenn wir
leiden müssen. Schaue, baue,
was zerissen und beflissen,
dich zu schauen
und auf deinen Trost zu bauen.
4) Lass uns dein edle Balsamkraft
empfinden und zur Ritterschaft
dadurch gestärket werden,
auf dass wir unter deinem Schutz
begegnen aller Feinde Trutz
mit freudigen Gebärden.
Lass dich reichlich auf uns nieder,
dass wir wieder Trost empfinden,
alles Unglück überwinden.
5) O starker Fels und Lebenshort,
lass uns dein himmelsüßes Wort
in unsern Herzen brennen,
dass wir uns mögen nimmermehr
von deiner weisheitsreichen Lehr
und treuen Liebe trennen.
Fließe, gieße deine Güte
ins Gemüte, dass wir können
Christum unsern Heiland nennen.
6) Du süßer Himmelstau,
lass dich in unsre Herzen kräftiglich
und schenk uns deine Liebe,
dass unser Sinn verbunden
sei dem Nächsten stehts mit Liebestreu
und sich darinnen übe.
Kein Neid, kein Streit dich betrübe,
Fried und Liebe müssen schweben,
Fried und Freude wirst du geben.
7) Gib, dass in reiner Heiligkeit
wir führen unsre Lebenszeit,
sei unsers Geistes Stärke,
dass uns forthin sei unbewusst
die Eitelkeit, des Fleisches Lust
und seine toten Werke.
Rühre, führe unser Sinnen
und Beginnen von der Erden,
dass wir Himmelserben werden.
Unter den Gaben des Heiligen Geistes steht in diesem Gebet die Erkenntnis von Gottes Wort, die rechte Weisheit des Glaubens obenan. Die affektreiche barocke Sprache und die farbige Melodie – sie stammt vom berühmten „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ (RG-Nr. 653) – bieten Gewähr, dass die Lehre keine abstrakte Kopfsache bleibt, entsprechend dem Konzept der altlutherischen Theologie und ihrer Verbindung von Wahrheitssuche und Spiritualität. (Andreas Marti)
Den Liedtext und Noten findet man in folgenden Liederbüchern:
Cover | Liederbuch | Nummer | Noten |
Liederbuch Band 2 (2016) |
1094 | ||
Jesus unsere Freude (2011) Gemeinschaftsliederbuch |
138 | ||
Singet dem Herrn ein neues Lied (2011) Choräle und Motetten durch das Kirchenjahr |
49 | ||
Evangelisch-reformiertes Gesangbuch (RG) (1998) |
504 | ||
Gottesklang (1998) Das kleine Liederbuch |
96 | ||
Reichs-Lieder (1998) Deutsches Gemeinschafts-Liederbuch |
122 | ||
Evangelisches Gesangbuch (Stammteil) (1994) Für Gottesdienst, Gebet, Glaube, Leben |
130 | ||
Kumbaya (1994) Ökumenisches Jugendgesangbuch |
176 | ||
Pfingstjubel (1994) |
118 | ||
Evangelisches Kirchengesangbuch (EKG) (1991) |
103 | ||
Gemeinschaftsliederbuch (1989) |
166 | ||
Wir wollen fröhlich singen (1989) Evangelisches Kindergesangbuch |
120 | ||
Singt zu Gottes Ehre (1986) |
92 | ||
Gesangbuch der Evangelischen (Herrnhuter) Brüdergemeine (1967) |
221 |