Schlaf ein, mein Herz und singe    

1) Schlaf ein, mein Herz und singe
dem Schöpfer aller Dinge
zuvor ein Lied von Buße,
fall ihm betrübt zu Fuße.

2) Wie sehr hast du betrübet
den, der dich hat geliebet,
den Geber aller Güter,
den fommen Menschenhüter.

3) Sind es nicht Sündenschatten,
die dich umgeben hatten,
du hast dich nicht gewehret,
da Satan dein' begehret.

4) Gott will ein Opfer haben,
drum bringe deine Gaben,
dein Weihrauch und dein Widder
sind deine Tränenlieder.

5) Ach, seufze, Herr, genädig,
mach mich von Sünden ledig,
um Christi Blutes willen
lass deinen Zorn doch stillen.

6) Gib, dass die Dunkelheiten
mir nicht ein Grab bereiten,
eh' ich in meinen Sünden
Kann Buß' und Gnade finden.

7) Sprich doch: Mein Kind, nur liege,
trotz dem, der dich getrüge,
schlaf wohl, lass dir nicht grauen,
dein Gott will auf dich schauen.

8) Will gleich der Satan brüllen,
so lass ihm nicht den Willen,
dass ich kann sanfte schlafen
bei deiner Engel Waffen.

9) Bedecke, Herr, die Meinen,
verlasse heute keinen,
dass sie in deinem Segen
sich alle nieder legen.

10) Und lass mich endlich morgen,
befreit von allen Sorgen,
aus meinem Bette gehen,
so will ich dich erhöhen.

11) Schlaf nun, mein Herz und ruhe
und glaube, dass Gott tue,
was deine Seufzer bitten:
du schläfst, Gott will behüten.

Text:
Melodie: Wach auf, mein Herz, und singe