Heißt denn dies den Weg bereiten    

1) Heißt denn dies den Weg bereiten
und dem Herren dienstbar sein,
wenn man unter Üppigkeiten
lebt als wie ein rohes Schwein?
Wenn man unter Zorn und Zank
unter Sodoms Ach und Stank
sich im Kot der Laster wühlet
und die edle Zeit verspielet?

2) Nein, so wird das Heil der Erden,
Jesus, der die Welt versühnt,
von den auserkornen Herden
seiner Schafe nicht bedient.
Wer ihm treu und dienstbar ist,
hat ein ander' Ziel erkiest
und verehrt mit reiner Lippe
dieses Kindes Wieg' und Krippe.

3) Die der Fürst der Welt regieret
glauben zwar, durch Fantasei
und durch Narrenwerk verführet,
dass dies Wunder nichtig sei.
Alles, was uns Gott entdeckt,
was nach Christi Regel schmeckt,
und was die Gesetze heißen
wollen sie zu Boden schmeißen.

4) Aber weh euch hohen Bergen!
Gott erniedrigt eure Pracht,
Gott, der Riesen bald zu Zwergen,
Könige zu Sklaven macht.
Kommt, besinnt euch, was ihr tut,
sucht das allerbeste Gut,
das, wie hoch es immer wohnet,
nur die Niedrigkeit belohnet.

5) Weg mit dir, verfluchtes Wesen,
das die Welt für Herrlich hält,
ich hab etwas auserlesen,
das mir innig wohl gefällt.
Dieses ist dies süße Kind,
dem die Engel dienstbar sind,
die mit hunderttausend Chören
seine Lagerstatt verehren.

6) Alle Gaukelei der Sünden,
die auf Edoms Bergen blüht,
aller Hochmut muss verschwinden,
wenn er diesen Stall besieht,
wo der Herr der Herren wohnt,
der sich selber nicht geschont,
sondern von dem Himmel kommen
und die Menschheit angenommen.

7) Nun bereitet eure Seelen,
denn der große Tag erscheint,
da der Herr in einer Höhle
als ein zarter Säugling weint.
Mach doch, schrei ich jeden an,
eurem Heiland eine Bahn,
welche sicher ist und eben,
wollt ihr anders glücklich leben.

8) Gib, Erlöser, das Vermögen,
dass ich allen Sünden Wahn,
alles, was dir sonst entgegen,
fliehen und verlassen kann.
Schreib dabei, trotz Furcht und Schmerz,
diesen Spruch in unser Herz:
Mensch weil Jesus ist geboren,
gehst du nimmermehr verloren.

Text:
Melodie: Unbekannt