Gleich wie der lichte Tag    

Gleich wie der lichte Tag
vor schwarzer Nacht verschwunden,
so wird, wann meine Stund',
o Gott, sich eingefunden,
auch dieses Lebens-Licht
in seine Nacht hingehn,
und Finsternis und Tod
vor meinen Augen stehn.
Ich werd' in tiefen Schlaf
den kalten Leib einlegen,
bis dass sich Erd' und See
und Himmel selbst bewegen.
Wenn nun der Engel Stimm'
was Tod, aus seiner Grufft,
mit einem Feld-Geschrei
vor Gottes Richtstuhl ruft:
gib Herr, wenn dieser Schlaf
mit mir beginnt zu ringen,
dass ich ein munter' Herz
von hier mag vor dich bringen.
Erleuchte mein Gesicht,
steck' an die Glaubenskerz,
hilf Jesu, dass ich dich,
mein Leben, nicht verscherz.
Hilf, dass ich leb' in dir,
dem auch, was tot, muss leben,
schlaft, Glieder, schlaft, - mein Geist
soll wachend Gott erheben.
Text:
Melodie: Unbekannt