Wenn der Herr einst die Gefangnen

1) Wenn der Herr einst die Gefangnen
ihrer Bande ledig macht,
o dann schwinden die vergangnen
Leiden wie ein Traum der Nacht;
dann wird unser Herz sich freun,
unser Mund voll Lachens sein;
jauchzend werden wir erheben
den, der Freiheit uns gegeben.

2) Herr, erhebe deine Rechte,
richt auf uns den Vaterblick;
rufe die verstoßnen Knechte
bald ins Vaterland zurück.
Ach der Pfad ist steil und weit,
kürze unsre Prüfungszeit;
führ uns, wenn wir treu gestritten,
in des Friedens stille Hütten.

3) Ernten werden wir mit Freuden,
was wir weinend ausgesät;
jenseits reift die Frucht der Leiden
und des Sieges Palme weht.
Unser Gott auf seinem Thron,
er, er selbst ist unser Lohn;
die ihm lebten, die ihm starben,
bringen jauchzend ihre Garben.

Text: Samuel Gottlieb Bürde 1787
Melodie: Franz Wilhelm von Ditfurth 1855

Quelle: https://www.evangeliums.net/lieder/lied_wenn_der_herr_einst_die_gefangnen.html