Nun lässt du mich in Friede fahren

1) Nun lässt du mich in Friede fahren,
o Herr, ich bin des Lebens satt.
Ich bin schon hoch genug an Jahren,
mein Leib ist öfters schwach und matt.
Drum trag ich nach der Ruh' Begier.
O Jesu, nimm mich nur zu dir!

2) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Hier gibt es immer Krieg und Streit.
Dort wirst du mich so wohl bewahren,
dass keine Widerwärtigkeit
den edlen Frieden weiter stört,
weil man dort nur von Liebe hört.

3) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Mein Friedefürst nimmt mich zu sich.
Die lieb-erfüllten Engelscharen,
die holden Geister holen mich.
So fahr ich an den Lebens-Port
und komm zu dir, mein Heil und Hort.

4) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Ich frage nichts nach dieser Welt.
Sie mag nun, wie sie will, gebaren,
wenn sie mich nur nicht weiter hält.
Ich seh der Erden Lust nicht an,
weil ich was Bessers haben kann.

5) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Ade, du liebes Fleisch und Blut!
Du hast gewiss recht falsche Waren.
Ich weiß, wie man sich Schaden tut.
Du wirst nunmehr in's Grab gestreckt
und heilig wieder auferweckt.

6) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Das hat mir Jesus wohl verdient.
Hier gibt's nicht nach den grauen Haaren,
noch dass uns Glück und Ehre grünt.
Weil Jesus mir das Heil erwirbt,
daher kommt's, dass man selig stirbt.

7) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Ich lasse meinen Jesum nicht.
Ihr möget euch mit Andern paaren,
er ist mein Schatz und Zuversicht.
Er bleibt mein Licht, mein wahres Heil.
Durch ihn hab ich das beste Teil.

8) Nun lässt du mich im Friede fahren.
Damit fällt aller Kummer hin.
Ich kann mir nun viel Angst ersparen,
wenn ich so sanft entschlafen bin.
Dort steh ich auch ohn' Sorgen auf,
so schließ ich fröhlich meinen Lauf.

Text: Johannes Neunherz
Melodie: Gottlob, es geht nunmehr zu Ende

Quelle: https://www.evangeliums.net/lieder/lied_nun_laesst_du_mich_in_friede_fahren.html