Meinen Jesus lass ich nicht

1) Meinen Jesum lass ich nicht;
weil er sich für mich gegeben,
so erfordert meine Pflicht,
unverrückt für ihn zu leben.
Er ist meines Lebens Licht:
Meinen Jesum lass ich nicht

2) Jesum lass ich nimmer nicht,
weil ich soll auf Erden leben;
ihm hab ich voll Zuversicht,
was ich bin und hab, ergeben.
Alles ist auf ihn gericht':
Meinen Jesum lass ich nicht.

3) Lass vergehen das Gesicht,
Hören, Schmecken, Fühlen weichen;
lass das letzte Tageslicht
mich auf dieser Welt erreichen;
wenn der Lebensfaden bricht:
Meinen Jesum lass ich nicht.

4) Ich werd ihn auch lassen nicht,
wenn ich nun dahin gelanget,
wo vor seinem Angesicht
meiner Väter Glaube pranget.
Mich erfreut sein Angesicht:
Meinen Jesum lass ich nicht.

5) Nicht nach Welt, nach Himmel nicht
meine Seel sich wünscht und sehnet;
Jesum wünscht sie und sein Licht,
der mich hat mit Gott versöhnet,
mich befreiet vom Gericht:
Meinen Jesum lass ich nicht.

6) Jesum lass ich nicht von mir,
geh ihm ewig an der Seiten;
Christus wird mich für und für
zu der Lebensquelle leiten.
Selig, wer mit mir so spricht:
Meinen Jesum lass ich nicht.

Text: Christian Keimann 1658
Melodie: Johann Ulich 1674

Quelle: https://www.evangeliums.net/lieder/lied_meinen_jesus_lass_ich_nicht.html